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Zur Gründung des Stiftungsinstituts IThB

Schon die Initiative, ein Institut hier in Beuron anzusiedeln, erwuchs aus einem Gedanken, der mit dem Empfinden, etwas retten und erhalten zu wollen, verbunden war. Hier war es das Gregoriushaus, ehedem eine Bildungsstätte für Musikerziehung, insbesondere in der Gregorianik, dazwischen jahrzehntelang ein Gästehaus, aber seit Jahren leerstehend, unbeheizt und vom Verfall bedroht, das da in guter Bahnhofsnähe von Beuron gelegen war, als hätte es auf eine solche Initiative gewartet.

In Engführung mit den eigenen philosophischen und theologischen Arbeiten der letzten Jahrzehnte und den Gesprächen im Freundeskreis war schnell die Konzeption geboren, sich auf Anselm von Canterbury, den bedeutendsten Theologen der Benediktiner und den Vater in Sachen aller systematischen Versuche der vernünftigen Begründung des Glaubens, berufend eine Stiftung zu begründen, die als Trägerin eines Forschungs- und Bildungsinstituts zugleich die Substanz wenigstens eines der Gebäude erhalten könnte.

Die Grundlegungsintention, die jede eigentlich philosophische Erkenntnisbewegung mit umtreibt, erhält so eine materiale, geradezu handwerklich sichtbar werdende Gestalt und gibt den Ideen und Vorstellungen, was sein und erhalten bleiben soll, einen sie und so uns um sie sich versammelnden Ort – einen Ort darum auch der Gemeinschaft von weitgehend wissenschaftlich arbeitenden Menschen, für die das geregelte klösterliche Leben auf seine Weise ein gewisses Vorbild sein kann. Doch unterscheidet sich die wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft wohl von den Aufgaben der monastischen Lebensform, bleibt ihr jedoch in ihrem Dienst an der menschlichen Gemeinschaft geistig verwandt und wir hoffen auf ein befruchtendes Miteinander – man möchte sagen, der Wahrheits- und der Gottesdienste.